Chinampas (Mexico)

Eine der ersten Städte, die mit einem massiven Platzproblem zu kämpfen hatten, war das aztekische Tenochtitlán. Die Stadt war auf einigen Inseln im Texcoco See angelegt worden und wuchs beständig an. Es blieb eigentlich überhaupt kein Platz mehr, um all die Menschen auch durch Landwirtschaft zu ernähren. So blieb nur, die einzige noch unverbaute Fläche der Umgebung als Anbaufläche zu nutzen: den See !

Für die aufwendige Errichtung dieser Anbauflächen bediente man sich örtlicher Materialien. Als Grundrahmen der „Chinampas“ wurden zunächst Holzpfähle in den Grund des Sees gerammt. Zwischen diesen Pfählen wurde dann ein Netz aus Schilf gewoben, in das Schlamm vom Seegrund und Pflanzenreste schichtenweise gehäuft wurden. Diese sehr nährstoffreiche Mischung ermöglichte mehrere Ernten pro Jahr. 

Dieses Video bietet einen Einblick in Entstehung und Bauweise der Chinampas.

Um zu verhindern, dass Chinampas ausgespült wurden, legte man eine typische Randbepflanzung aus Weidenbäumen an. Diese wurzelten im Seegrund und gaben der Konstruktion dauerhafte Festigkeit.

Korrekt aufgebaute Chinampas „schwimmen“ also nicht tatsächlich, sondern sind fest im Seegrund verankert.

Zur Blütezeit der Stadt wurden mit diesen Anbauflächen um die 2 Millionen Menschen versorgt. Auf den verbliebenen „Chinampas“ können auch heute noch sehr gute Ernteergebnisse erzielt werden. Allerdings: die Chinampas sind nun selten zu finden. Denn aus Tenochtitlán wurde mittlerweile Mexico City, mit nun über 20 Millionen Einwohnern. Und diese Stadt wurde erbaut auf – eben diesen schwimmenden Gärten !

Ein Video zeigt, wie es dort heute aussieht.

Stand: 02.03.2012

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